Picknick-Konzert mit ENGIN vor der VIlla Berg
Do., 14. Sept.
|Stuttgart
Auf der Westwiese direkt vor der VIlla Berg Eintritt frei. Um Spende wird gebeten. Support-Act: Bea Bacher
Zeit & Ort
14. Sept. 2023, 17:00 – 21:00
Stuttgart, Wilhelm-Camerer-Straße 23, 70190 Stuttgart, Deutschland
Über die Veranstaltung
Auf der Westwiese direkt vor der VIlla Berg
Eintritt frei. Um Spende wird gebeten.
Lasst euch auf eurer Picknickdecke nieder und genießt ein Konzert mit Bea Bacher, Künstlerinnengespräch und ENGIN. Ob Rotwein aus dem Tetrapack, Gourmet-Käse mit Feigensenf oder frischer Orangensaft entscheidet jede*r für sich, denn mitbringen müsst ihr das wohl selbst. Dafür wird auf der Westwiese vor der Villa Berg für beste Musik mit zahllosen Facetten gesorgt. Bei schlechtem Wetter in der Berger Kirche.
17:00 Bea Bacher
18:00 Künstlerinnengespräch Fotoausstellung
19:00 ENGIN
Die Mannheimer Band ENGIN zieht uns hinein in die Stunden zwischen Nachmittag und nächstem Morgen. Das energetische Trio liefert eine grandiose Lebensgefühlverdichtung in einem detailverliebten und eingängigen deutsch-türkischen Indie-Rock Sound. Roh, hypnotisch und immer wieder tanzbar erzählt ENGIN von Schönheit und Schmutz, Irrwitz und Abenteuer, Einsamkeit und Euphorie. ENGIN schaut hin. Und zwar schmerzhaft genau und kritisch, mit einem lakonischen Augenzwinkern. Inspiriert von der vibrierenden Metropole Istanbul und aufgewachsen in der badischen Provinz.
Besonders eindrücklich ist diese Energie live: immerzu tanzbar, lässt es aber gleichzeitig dem einen oder anderen auch mal eiskalt den Rücken herunter laufen – der Finger liegt stets in der Wunde, egal ob der eigenen oder einer fremden. Die Melodien, die Hooks und die Internationalität funktionieren von Stuttgart bis Verdun, vom milchgesichtigen Hipster bis zum älteren türkischen Typen, der auf einmal ekstatisch zu tanzen beginnt. Driftende Psychedelia, fuzzy Gitarren, verschachtelte Rhythmik und leichtfüßiger Vibe, Gesang, der dringlich und mit viel Seele klingt.
In Bea Bachers Stimme lebt die Melancholie der Großstadt. Dort gibt es Büros und Mülldeponien, Straßengangs, Disteln und Kellerasseln. Aber es gibt auch weinende Tanzbären, es gibt das Firmament und das Meer und man kann sich nicht ganz entscheiden, ob man erleichtert sein soll oder traurig, dass der letzte Wolf tot ist im Häuserwald. Sie findet das Poetische im Banalen und das Banale im Poetischen: Wie hat Kafka eigentlich den Müll rausgebracht? Die Welt igelt sich ein bei ihr, zieht sich in sich selbst zurück, birgt in sich aber einen ganzen Kosmos leiser Melodien und lauter Empfindungen, zusammengehalten von ihrer Stimme, und jetzt ist aber mal gut mit den ganzen Metaphern.